Tote bei Zugunglück in Griechenland.

01.03.2023 07:02
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Beim Frontalzusammenstoß zweier Züge sind in Griechenland mindestens 32 Menschen ums Leben gekommen, es gab mehr als 80 Verletzte. Mehrere Waggons fingen Feuer. Das Unglück ereignete sich etwa 350 Kilometer nördlich von Athen.

Bei einem Zugunglück in Griechenland sind nach Angaben von Rettungskräften mindestens 32 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 80 wurden verletzt. Auf der Strecke zwischen Athen und Thessaloniki kam es demnach zu einer Kollision zwischen einem Personenzug und einem Güterzug. Mehrere Waggons entgleisten, einige fingen Feuer.

Der Sprecher der Feuerwehr, Vassilis Varthakogiannis, sagte, es werde weiter nach Überlebenden gesucht. Die Evakuierung der Passagiere findet unter sehr schwierigen Bedingungen statt, da die Kollision der beiden Züge sehr schwer war. "Die meisten Verletzten haben Kopfverletzungen, gebrochene Becken, Arme und Beine. Es gibt leider zahlreiche Menschen, die noch in den Trümmern sind", sagte ein Mitglied eines Rettungsteams Reportern vor Ort.

Laut dem Gouverneur der Region Thessalien, Konstantinos Agorastos, kollidierten die beiden Züge frontal. Die ersten beiden Waggons seien durch den Aufprall "fast vollständig zerstört" worden.

Auf Fernsehbildern waren mehrere entgleiste Waggons mit zerbrochenen Scheiben zu sehen, aus denen dicke Rauchschwaden drangen. Trümmer lagen auf der Straße. In den Waggons suchten Rettungskräfte mit Fackeln nach eingeschlossenen Passagieren. Insgesamt sind bislang 150 Einsatzkräfte und 40 Rettungswagen im Einsatz. Auch Kräne wurden zum Unglücksort geschickt.

"In den Waggons herrschte Panik, die Leute schrien", sagte ein junger Mann, der auf eine nahe gelegene Brücke evakuiert wurde. Etwa 250 Passagiere seien mit Bussen nach Thessaloniki gebracht worden, sagte Gouverneur Agorastos. Griechische Medien sprechen vom "schlimmsten Zugunfall in der Geschichte des Landes".

Das Unglück ereignete sich kurz vor Mitternacht auf der am meisten befahrenen griechischen Bahnstrecke in der Nähe der Stadt Larissa. In dem Personenzug sollen sich nach Angaben der griechischen Eisenbahngesellschaft etwa 350 Passagiere und 20 Eisenbahner befunden haben. Der Zug, der Intercity 62, war um 19.22 Uhr in Athen Richtung Thessaloniki gestartet.

Die Ursache für das Unglück ist noch unklar. Der für die betroffene Strecke Athen-Thessaloniki zuständige Eisenbahnchef sei festgenommen worden, berichtete das Staatsfernsehen. Die Strecke ist in den vergangenen Jahren modernisiert worden. Die griechischen Bahnen (Hellenic Train) werden von der italienischen Staatsbahn Ferroviaria dello Stato Italiano (FS) betrieben.

Eisenbahner sagten im griechischen Sender Real FM, es gebe trotz der Modernisierung erhebliche Probleme bei der elektrischen Koordination der Verkehrskontrolle. "Wir fahren wie in alten Zeiten von einem Streckenteil zum anderen per Funk. Die Stationsleiter geben uns grünes Licht", sagte Kostas Genidounias, Präsident der Gewerkschaft der Lokführer im staatlichen Rundfunk. Warum dies geschieht und kein modernes Leitsystem funktioniert, konnte er nicht sagen.


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