Anonymer Telefon-Betrug nimmt zu: Was tun bei unterdrückten Anrufen?

27.02.2023 06:27
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Kassel – Klingelt das Handy, folgt bei den meisten Menschen reflexartig der Blick auf den Bildschirm, um zu schauen, wer anruft. Im Idealfall leuchtet ein bereits eingespeicherter Name auf, ansonsten erscheint eine Nummer. Prangt schlicht das Wort „Unbekannt“ auf dem Display, unterdrückt der Anrufer seine Nummer.

Laut der Bundesnetzagentur bekommen seit Kurzem häufiger Menschen in Deutschland solche anonymen Anrufe. Grund dafür ist auch eine neue Regelung der Bundesbehörde, mit der man besser vor betrügerischen Anrufen schützen möchte. In der Praxis bringt das den Verbrauchern aber nicht nur einen Nachteil, sondern spielt auch den Telefon-Betrügern in die Karten.

War es früher gang und gäbe, das Telefon abheben zu müssen, um herauszufinden, wer am anderen Ende der Leitung ist, ist es heute kaum noch denkbar. Doch mit dem seit 1. Dezember 2022 geltenden neuen Telekommunikationsgesetz (TKG) wurde eine Rückkehr dazu eingeläutet; zumindest teilweise.

Seitdem dürfen Anrufe, die aus dem Ausland übergeben werden, keine deutsche Rufnummer mehr anzeigen. Sorgen, Anrufe von Freunde und Familie, die gerade im Urlaub sind, nur noch verschlüsselt angezeigt zu bekommen, muss man aber keine haben; von dieser Regelung ausgenommen sind Mobilfunk-Nummern mit internationalen Roaming.

Die Bundesnetzagentur sieht darin eine gute Herangehensweise, den Telefon-Betrügern ein Schnippchen zu schlagen. Obwohl die Kriminellen häufig im Ausland säßen, könnten sie durch ein spezielles Verfahren deutsche Nummern anzeigen lassen, sogar von tatsächlichen Agenturen und Behörden, erklärte Peter Lassek von der Verbraucherzentrale Hessen auf Anfrage von hna.de von IPPEN.MEDIA. Bestes Beispiel: die Fake-Anrufe vermeintlicher Inter- und Europol-Mitarbeiter, zu denen es seit 2022 vermehrt kam oder auch noch kommt.


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